CGTP streikt

Der peruanische Gewerkschaftsbund CGTP hat für den heutigen Tag zum Streik aufgerufen. Besonders Staatsangestellte wollen gegen hohe Lebensmittelpreise, für höhere Löhne sowie gegen die Einrichtung von US-Militärbasen in Peru demonstrieren. Nach Regierungsangaben arbeiteten trotz des Streiks über 90% der Staatsangestellten normal. Nach Angaben der CGTP nahmen an dem Streik neben einer sehr hohen Zahl an Staatsdienern auch viele Menschen anderer Berufe teil, um die Streikenden zu unterstützen. Wegen der Streiks haben einige Busunternehmen ihre Fernverbindungen vorübergehend eingestellt, da Strassenblockaden befürchtet werden, was bisher aber ausgeblieben ist. Wegen des Streiks fuhren zudem einige Eisenbahngesellschaften, die normalerweise nur für den Tourismusbetrieb eingerichtet sind, für den Personennahverkehr. So verkehrte z.B. der „Ferrocaríl Centrál Andino“, der normalerweise alle paar Wochen für Touristen zwischen Lima und Huancayo pendelt, als Nahverkehrszug zwischen Lima und Chiclayo, um Pendlern trotz streikender Busfahrer die Anfahrt zur Arbeit zu ermöglichen. Auch die S-Bahn von Lima (trén electrico), deren Betrieb sich derzeit noch in der Ausschreibungsphase befindet, fuhr kostenlos zwischen den bisherigen 2 existierenden Haltestellen.

Die peruanische Bischofskonferenz erklärte derweil, Demonstrationen seien ein legitimes Mittel der Partizipation, sollten aber so friedlich wie möglich verlaufen.

Wegen des Streiks blieben einige Schulen geschlossen, in anderen wurde nur eingeschränkt Unterricht erteilt.

Wie der Radiosender RPP mitteilte, kam es am Rande eines Demonstrationszuges in Lima zu verbalen und leichten physischen Angriffen auf eine Reporterin des Nachrichtenkanals „N“. Der Gewerkschaftsbund entschuldigte sich umgehend bei der Reporterin und kündigte an, gegen die Angreifer vorzugehen.

Nach Informationen der Tageszeitung „El Comercio“ wird derzeit auch in einigen Urwaldregionen gegen die derzeitige Waldschutz- und Holzproduktionsgesetzgebung demonstriert. Im Verlauf der Proteste ging der Sitz der Regionalregierung von Madre de Dios in Flammen auf, wie die Polizei gegenüber El Comercio mitteilte.

Quelle: ANDINA, Radio Horizonte, RPP, El Comercio

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