Peru: Das VRAE heißt nun VRAEM

Lage des Flusses Apurímac, später Éne. Grafik: D. Raiser / INFOAMAZONAS.

Lage des Flusses Apurímac, später Éne. Grafik: D. Raiser / INFOAMAZONAS.

Die peruanische Regierung hat ihren Aktionsradius im Kampf gegen Drogenproduktion und Terrorismus im Tal des Flusses Apurímac, später Éne, um das Tal des Mantaro-Flusses erweitert – und damit aus dem „VRAE“ das „VRAEM“ gemacht. Das VRAEM, unrühmlich bekannt durch die Drogenmafia und durch Überbleibsel von Sendero Luminoso-Terroristen, steht derzeit im Fokus der peruanischen Politik, die gerne durch mehr staatliche Präsenz die Abkehr von der Coca-Produktion, sowie das Ende des Sendero Luminoso erreichen möchte. Zudem wird versucht, die Coca-Bauern davon zu überzeugen, auf andere Feldfrüchte umzusteigen.

Fast täglich gibt es Meldungen über staatliche Institutionen, die erstmals an Orten des VRAEM Büros eröffnen, und Sonntagsreden über den Bau neuer Straßen, um den Marktzugang für alternative landwirtschaftliche Produkte zu ermöglichen. Ganz problemlos geht das allerdings nicht, wie in dem INFOAMAZONAS-Hintergrundartikel über Lage und Situation des VRAE (heute VRAEM) zu lesen ist. So kommt es noch immer zu Angriffen auf Militärbasen und Polizeistationen, Schulbehörden haben Schwierigkeiten, Lehrerstellen zu besetzen und hohe Preise für den Kokain-Grundstoff Coca erschweren die Versuche, Bauern zum Umstieg auf legale Produkte zu überzeugen.

Für die kommenden Jahre plant die peruanische Regierung nun, 796 Millionen Nuevos Soles im VRAEM zu investieren, 989 Millionen Nuevos Soles sollen von den betroffenen Regionalregierungen der Regionen Junín, Ayacucho, Huancavelíca, Apurímac und Cusco kommen. Dieses soll direkt in den meisten der unten genannten Distrikte investiert werden, während andere, so nennt es der VRAEM-Plan, „indirekt“ profitieren sollen. So kündigte Sozialministerin Carolina Trivelli an, man werde im VRAEM das Problem der Unterernährung bei Kindern angehen. Davon ist im VRAEM derzeit jedes zweite Kind betroffen. Das Gesundheitsministerium kündigte an, die Gesundheitsposten besser auszustatten und sich dafür zu engagieren, die Mütter- und Kindersterblichkeit zu senken. Ob und wie sich das auswirkt, werden die kommenden Jahre zeigen.

Zum VRAEM werden nun folgende Distrikte gezählt:

  • Region Junín:
    • Provinz Satipo:
    • Provinz Huancayo:
      • Distrikt Santo Domingo de Acobamba
      • Distrikt Pariahuanca
    • Provinz Convención:
      • Distrikt Andamarca
  • Region Huancavelica:
    • Provinz Tayacaja:
      • Distrikt Surcubamba
      • Distrikt Huachocolpa
      • Distrikt Tintay Puncu
      • Distrikt Acostambo
      • Distrikt Daniel Hernández
      • Distrikt Pazos
      • Distrikt San Marcos de Rocchac
      • Distrikt Acraquía
      • Distrikt Pampas
      • Distrikt Quishuar
      • Distrikt Salcabamba
      • Distrikt Ahuaycha
      • Distrikt Huaribamba
      • Distrikt Salcahuasi
      • Distrikt Ñahuimpuquio
    • Provinz Churcampa:
      • Distrikt Pachamarca
      • Distrikt San Pedro de Coris
      • Distrikt Chinchihuasi
  • Region Cusco:
    • Provinz La Convención:
  • Region Ayacucho:
    • Provinz Huanta:
      • Distrikt Ayahuanco
      • Distrikt Llochegua
      • Distrikt Sivia
      • Distrikt Santillana
      • Distrikt Huanta
    • Provinz La Mar:
      • Distrikt Ayna
      • Distrikt Santa Rosa
      • Distrikt San Miguel
      • Distrikt Anco
      • Distrikt Samugari
      • Distrikt Luis Carranza
      • Distrikt Chungui
      • Distrikt Tambo
      • Distrikt Chilcas
  • Region Apurímac:
    • Provinz Andahuaylas:
      • Distrikt Andarapa
      • Distrikt Kaquiabamba
      • Distrikt Pacobamba
    • Provinz Chincheros:
      • Distrikt Huaccana
      • Distrikt Ongoy
      • Distrikt Ocobamba

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