Peru: Präsident Humala verkündet Tod von hochrangigem Terroristen

In der Nähe des Ortes Nuevo Horizonte (Distrikt Llochegua / Provinz Huanta / Region Ayacucho) haben peruanische Sicherheitskräfte gestern offenbar den als „camarada William“ bekannten vierten Mann in der Befehlskette der Terrororganisation Sendero Luminoso getötet. Wie Präsident Ollanta Humala gestern Nachmittag erklärte, kam es gegen 8:45 Uhr (Ortszeit) nahe dem zu den als VRAEM bekannten Tälern der Flüsse Apurímac, Éne und Mantaro gehörenden Ort zu einer Schießerei zwischen Polizei und mehreren Mitgliedern des Sendero Luminoso, in deren Verlauf der 43jährige camaraca William von dem Projektil einer Schusswaffe getroffen wurde. Auch ein Polizist soll verletzt worden sein. „camarada William“ wird vorgeworfen, als Scharfschütze mehrere Hubschrauber der Streitkräfte zum Absturz gebracht und mehrere Soldaten und Polizisten getötet zu haben. Auch soll er die Angriffe auf die Militärbasis von Mazángaro vor rund 3 Wochen und auf eine Militärpatroulle in Sanabamba (2009) angeführt haben.

„Camarada William“ hieß nach Angaben des peruanischen Innenministeriums mit bürgerlichem Namen Víctor Hugo Castro Ramírez und gehörte der VRAEM-Fraktion von Sendero Luminoso an, die vor wenigen Monaten durch die Geiselnahme von 40 Mitarbeitern des Gasförderprojektes „Camisea“ weltweit für Schlagzeilen sorgte. Es ist der zweite öffentlichkeitswirksame Schlag gegen Überreste des Sendero Luminoso nach der Festnahme des Sendero-Führers im Huallaga-Gebiet, „Camarada Artemio“. Nach Einschätzung von Experten herrscht Rivalität zwischen den beiden Sendero Luminoso-Fraktionen, wobei die Huallaga-Fraktion durch die Verhaftung von „Artemio“ offenbar stark geschwächt wurde.

Präsident Humala nannte die nun erfolgte Aktion einen „harten Schlag gegen den Terrorismus“.

VRAEM gilt als Rückzugsort für die Terroristen des Sendero Luminoso und als eine der größten Coca-Produktionsregionen für die Drogenproduktion.

Lage des Flusses Apurímac, später Éne. Grafik: D. Raiser / INFOAMAZONAS.

Lage des Flusses Apurímac, später Éne. Grafik: D. Raiser / INFOAMAZONAS.

Nähere Informationen über das „VRAEM“ und VRAEM-Probleme finden Sie auch in den Beiträgen „Das VRAE heißt nun VRAEM“, sowie „Peru: Was ist und wo liegt das VRAE?“

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