Ayacucho: Forensiker exhumieren acht weitere Opfer staatlicher Anti-Terror-Einheiten aus den 80er Jahren

Bei Chungui (Provinz La Mar / Region Ayacucho) haben Forensik-Spezialisten der peruanischen Staatsanwaltschaft mit der Exhumierung von acht Personen begonnen, die in der ersten Hälfte der 80er Jahre von staatlichen Anti-Terror-Einheiten gefoltert und getötet worden waren. Erst Mitte des Jahres waren in Chuschihuaycco 28 Personen exhumiert worden, sie wurden inzwischen beigesetzt. Nun setzten die Forensiker ihre Arbeit bei Ranrapata fort. Die Staatsanwaltschaft hofft, die Leichen identifizieren und ihren Familien übergeben zu können.

Die Umgebung von Chungui war in den Jahren zuvor ein Rückzugsgebiet der Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ (spanisch „sendero luminoso“). Wie Ideeleradio berichtet, zerstörten Einheiten des peruanischen Militärs, die in der Militärbasis Chungui stationiert waren, zwischen Januar und Mai 1984 in den Ortschaften Angea, Chillihua, Chinchibamba, Espinco, Hualluwa, Moyebamba, Pallcca, Putucunay, Rumichaca, San Martin de Chupón, Totora, Tactabamba und Villa Aurora zahlreiche Häuser und folterten und töteten 94 Personen, denen sie terroristische Umtriebe unterstellten. Beweise oder richterliche Beschlüsse dazu hatten sie nicht, lediglich vor allem unter Folter erzwungene Geständnisse.

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