Limas Wahlkampf: täglich schmutziger

Weniger als zwei Wochen bis zu den peruanischen Bürgermeister- und Regionalwahlen wird der Wahlkampf in der Hauptstadt Lima immer schmutziger. Unterstützt von den großen Medienunternehmen werden vorwiegend Lourdes Flores und Susana Villaran, die in den jüngsten Umfragen an erster Stelle stehen, abwechselnd Kontakte zur Drogenmafia oder zu linksradikalen Terrorgruppen unterstellt.

Während der ehemaligen Dauer-Präsidentschaftskandidatin Lourdes Flores vorgeworfen wird, jeglichen Korruptionsverdacht gegen den derzeit amtierenden Bürgermeister Castañeda vertuschen zu wollen, sowie Kontakte zu dem Unternehmer Cesar Cataño, der in der peruanischen Öffentlichkeit permanent als Drogenbaron dargestellt wird (was er selbst abstreitet), zu unterhalten, Versuchen die Gegner der linksliberalen Susana Villaran (inklusive Lourdes Fores), diese als Kommunistin und Anhängerin des Venezolaners Hugo Chávez zu brandmarken.

In den jüngsten Umfragen schaffte es Villaran dennoch, gegenüber der bereits sicher geglaubten Flores aufzuholen und das, obwohl Flores eigentlich der Opfer-Bonus hätte zufliegen müssen: In den vergangenen Tagen waren im Fernsehen, sowie im Radio Mitschnitte von Telefongesprächen der konservativen Lourdes Flores gespielt, kurze Zeit später dann in ihrem Telefonverteilerkasten ein Abhörgerät gefunden worden.

Und während Flores von Links vorgeworfen wird, nur für die Reichen arbeiten zu wollen, werden von Rechts täglich neue Verbindungen zwischen Villaran und ehemaligen Linksterroristen erfunden, sowie der Vorwurf erhoben, mit ihr als Bürgermeisterin würden ausländische Unternehmen ihr Kapital abziehen.

Obwohl der peruanische Präsident den letzten Vorwurf in einer Nachricht an ausländische Banken inzwischen abgeschwächt hat („Ein Triumph bei der Hauptstadt-Wahl bedeutet noch keinen Sieg auf nationaler Ebene“), verspricht der Wahlkampf in den wenigen noch fehlenden Tagen zum 3. Oktober 2010 mit härtesten Bandagen und zahlreichen Schlägen unter die Gürtellinie zu Ende zu gehen.

Für den kommenden Präsidentschaftswahlkampf kein gutes Vorzeichen.

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