Peru: Streit über Mehrwertsteuer für die Reisebranche

Luis Miguel Castilla, Perus Finanz- und Wirtschaftsminister. Foto: Norman Córdova / ANDINA.

Luis Miguel Castilla, Perus Finanz- und Wirtschaftsminister. Foto: Norman Córdova / ANDINA.

Bislang müssen viele peruanische Reiseunternehmer für Dienstleistungen keine Mehrwertsteuer abführen – doch damit ist es, geht es nach dem peruanischen Finanzministerium, bald vorbei. Finanzminister Luis Miguel Castilla hatte kürzlich per Dekret* die bisherige Mehrwertsteuer bestimmter Tourismusdienstleistungen aufgehoben – und damit den Ärger des peruanischen Verbandes der Reiseindustrie (CANATUR) auf sich gezogen, der nun einen Einbruch der Touristenzahlen befürchtet. Damit werde die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Ländern in der Region geschwächt und, so der CANATUR-Vorsitzende Carlos Canales, erwarte Einnahmerückgänge von 120 Millionen US-$ pro Jahr.

Finanzminister Castilla warf dem Verband dagegen vor, die Zahlen aufzublähen. Die Zahlen seien „falsch“, es werde unter keinen Umständen zu „solchen Verlußten“ kommen, so Castilla. Zudem zweifelte der Finanzminister an, Reisewillige würden sich von 18% Mehrwertsteuer abschrecken lassen. Vielmehr liege die Wettbewerbsfähigkeit der peruanischen Reiseindustrie darin, dass Peru „Sicherheit, eine gute Hotelinfrastruktur und einen [verkehrsmäßig, Anm. d. Red.] guten Anschluss“ biete.

Eine Annäherung der beiden Seiten ist im Moment nicht in Sicht. Erst im vergangenen Jahr wurde der bis dahin gültige Mehrwertsteuersatz von 19% um einen Prozentpunkt gesenkt. Die Reisebranche ist neben Bergbau, Öl- und Gasförderung, Landwirtschaft und Fischerei einer der wichtigen Wirtschaftszweige Perus.

*  Decreto Supremo N°161- 2012

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