Perus Kongress nimmt Gesetz zurück, das Marañón-Wasser für die Wüste vorsah

Mit großer Mehrheit hat der peruanische Kongress gestern ein umstrittenes Gesetz einkassiert, mit dem die Durchführung des sogenannten „Corina“-Projektes zur „nationalen Notwendigkeit erklärt wurde, das vorsieht, Wasser aus den Flüssen Marañón und Huallaga an die peruanische Küste zu leiten. Das Gesetz 29760, in Peru auch als „Ley Corina“ bekannt, wurde im letzten Moment vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Alan García durch den Kongress gepeitscht. Regionalpräsidenten, Umweltschützer und Ureinwohner des peruanischen Amazonasbeckens lehnen den Plan ab, durch einen 106 Kilometer langen Tunnel Wasser von der Ostseite der Anden auf die Westseite zu leiten, um dort Wüstenfläche urbar zu machen und mehrere Wasserkraftwerke zu betreiben. Dafür müssten die Flüsse auf der Anden-Ostseite aufgestaut werden. Die Projektinitiatoren – die Idee ist bereits mehr als 40 Jahre alt – sprechen davon, „überflüssiges Wasser“ abzuschöpfen. Für Umweltschützer sowie das Forschungsinstitut IIAP gibt es allerdings kein überflüssiges Wasser im Amazonasbecken. Sie befürchten eine Versteppung, wenn in den fragilen Wasserhaushalt eingegriffen wird.

Das Corina-Projekt ist damit allerdings noch nicht vom Tisch. Begründet wurde die Rücknahme des Gesetzes vor allem damit, dass vor der Verabschiedung keine Konsultation möglicher Betroffener durchgeführt wurde. Die Durchführung wurde mit der Rücknahme allerdings deutlich erschwert. So waren Regionalregierungen und Kommunen im Umfeld des Projektgebietes verpflichtet worden, die Durchführung des Projektes mit allen möglichen Maßnahmen zu unterstützen.

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