Kampf gegen die Pressefreiheit: Radio Horizonte seit 6 Monaten mit Maulkorb

Der beschlagnahmte Richtfunksender. Bild: D. Raiser / Infoamazonas.de

Der beschlagnahmte Richtfunksender. Bild: D. Raiser / Infoamazonas.de

Ein halbes Jahr ist es nun her, dass das peruanische Verkehrs- und Kommunikationsministerium (MTC) den diözesanen Radiosender Radio Horizonte in Chachapoyas (Region Amazonas) ohne Grund schloss und einen für den Betrieb notwendigen Richtfunksender beschlagnahmte. Obwohl die Staatsanwaltschaft bereits Ende letzten Jahres alle Vorwürfe des Ministeriums gegen Radio Horizonte fallen gelassen hatte, wurde das beschlagnahmte Gerät noch immer nicht zurückgegeben. Der Richtfunksender ist notwendig, um das Radiosignal aus dem Studio zur Sendeanlage zu übertragen. Für den Betrieb eines solchen Richtfunksenders ist eine Genehmigung notwendig – über die Radio Horizonte verfügt. Ein Beleg aus dem Jahr 2007 zeigt zudem, dass alle dafür nötigen Zahlungen rechtzeitig vorgenommen wurden.

Der Fall Radio Horizonte ist eines der markantesten Beispiele, wie unwichtig die Pressefreiheit für die Regierung des Präsidenten Alan García ist – beziehungsweise wie wichtig es für sie ist, regierungskritische Medien mundtot zu machen. Unabhängige Berichterstattung von außerhalb der Hauptstadt Lima ist offensichtlich spätestens seit dem „Baguazo“ unerwünscht.

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