Nach "weinendem Auge" und "Museum der Erinnerung": Militär will eigene Gedenkstätte

Der peruanische Verteidigungsminister Rafael Rey hat angekündigt, das peruanische Militär werde eine eigene Gedenkstätte für die Opfer des Terrorismus während der 80er und 90er Jahre errichten. Damit solle auch den Angehörigen der Bürgerwehren, Kleinbauern und Bürgermeistern gedacht werden. Gebaut werden soll die Gedenkstätte von der Vereinigung der Generäle und Admiräle (Adogen) in Jesús María (Lima).

Der Vorschlag wird von peruanischen Kommentatoren vor allem als Stich gegen die Kommission unter dem Schriftsteller Mario Vargas Llosa gesehen, die derzeit an einem Konzept für ein „Museum der Erinnerung“ für die Terroropfer der 80er und 90er Jahre arbeitet. Verteidigungsminister Rey hatte in den vergangenen Wochen wiederholt die Arbeit der Kommission angegriffen, ohne genau informiert zu sein.

Bereits seit einigen Jahren besteht eine Gedenkstelle für die Terroropfer: „El ojo que llora“, das weinende Auge. Dort wird sowohl den Opfern der Terrorgruppen MRTA und leuchtender Pfad (Sendero Luminoso) gedacht, als auch den Opfern der Exzessen mancher Militäreinheiten im Kampf gegen die Terrorgruppen. Auf die Gedenkstätte wurden bereits mehrfach Anschläge verübt, zuletzt hatten unbekannte große Teile des „weinenden Auges“ mit orangener Farbe übergossen – der Farbe der Partei des peruanischen Ex-Diktators Alberto Fujimori, sowie dessen Tochter und baldigen Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori.

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