"Petroaudios"-Skandal bringt Bauminister Allison zu Fall

Der Skandal um die Mitschnitte von Telefongesprächen zahlreicher Personen des öffentlichen Lebens Perus zieht weiter Kreise und hat nun ein weiteres Opfer gefordert. Der peruanische Bauminister Francis Allison trat gestern zurück, nachdem bekannt geworden war, dass er das Unternehmen „Bussiness Track“ (BTR) mehrfach juristisch beraten hatte. BTR hatte über Jahre hinweg Telefongespräche abgehört und die so gewonnenen Informationen teilweise meistbietend verkauft. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen Journalisten des Fernsehprogrammes „Cuarto Poder“ auf „América TV“ Tonträger zugespielt, die Gespräche zwischen einem ehemaligen Apra-Minister und dem Vertreter eines Erdölförderunternehmens enthalten. Aus den Gesprächen ging hervor, dass ein bestimmtes Förderunternehmen bei der Vergabe von Förderlizenzen einen Vorteil bekommen sollte. Die Veröffentlichung dieses als „Petroaudios“ bekannt gewordenen Materials hatte zum Rücktritt der Regierung von Premierminister Jorge del Castillo geführt. Mit Francis Allison wird nun auch das jüngste Apra-Kabinett unter Javier Velasquez Quesquén von dem Skandal eingeholt. Francis Allison war vor weniger als 3 Monaten als Bürgermeister von Magdalena (Lima) zurückgetreten, um das Amt als Bauminister anzutreten.

In einer ersten Stellungnahme sprach Allison von einer „Schmutzkampagne“ gegen seine Person und erklärte, er habe von den illegalen Machenschaften von BTR keine Kenntnis gehabt. Derzeit untersucht eine Kommission des peruanischen Parlamentes den Fall „Bussiness Track'“.

Ein Nachfolger Allisons ist noch nicht bekannt.

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