Illegale Siedlung beim alten Flughafen: Chachapoyas vor sozialem Konflikt?

Es gibt keinen Strom und kein fließendes Wasser, dennoch haben dutzende Familien begonnen, im Umfeld des alten Flughafens von Chachapoyas (Region Amazonas) eine Siedlung zu errichten. Das bringt einige Probleme mit sich, denn der Zivilschutz stuft das besetzte Gelände nicht nur als „Hochrisikozone“ ein, der Stadtentwicklungsplan der Hauptstadt der Region Amazonas sieht auch die Wiederaufforstung der Grundstücke vor, um künftigen Bodenerosionen im Nahbereich von Chachapoyas vorzubeugen. Dennoch haben einige Familien bereits mit dem Bau rustikaler Häuser begonnen – ohne, dass ihnen der Grund gehört. Ähnlich wie bei der zunächst illegalen Ansiedlung im inzwischen weitgehend anerkannten Stadtteil „Pedro Castro Alva“ hoffen sie darauf, dass dann, wenn mit dem Bau von Häusern und Wegen Fakten geschaffen wurden, die Siedlung als weiterer Teilort anerkannt wird. Provinzbürgermeister Diógenes Zavaleta Tenorio erklärte, er hoffe, dass es wegen der Geländebesetzung nicht zu „unnötigen Zusammenstößen“ komme und rief die Besetzer auf, von ihren Plänen abzulassen.

Für eine so einfache Lösung ist es aber wohl bereits zu spät. Wie eine 22jährige Bewohnerin der illegalen Siedlung gegenüber INFOAMAZONAS erklärte, sind bereits einige prekäre Hütten fertiggestellt, zahlreiche Häuser befinden sich bereits in fortgeschrittener Bauphase.

Unter den Siedlern sollen vorwiegend Personen aus verschiedenen Dörfern des Südteils der Region Amazonas sein. Siedlungsbewegungen und Landnahme dieser Art ist in Peru weit verbreitet, fast alle großen Städte – inklusive der Hauptstadt Lima – vergrößern sich bis heute auf diese Weise.

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