Perlen peruanischer Musik (III): Luis Abanto Morales

Um ein Haar wäre dieser Artikel zum Nachruf auf einen in Peru bis heute sehr populären Musiker geworden. Seine Lieder kennt zumindest im ländlichen Peru jedes Kind und Zitate aus seinen Liedern gehören zur Allgemeinbildung. Es geht um den genialen Komponisten und Texter Luis Abanto Morales, der gestern mit einer schweren Entzündung der Bauchspeicheldrüse ins Krankenhaus II Suárez – Angamos eingeliefert wurde. Inzwischen ist er nach Angaben der Ärzte nicht mehr in Lebensgefahr.

Am 25. August 1923 in der peruanischen Küstenstadt Trujillo geboren, verbrachte Abanto Morales seine Kindheit bei seiner Großmutter in Cajamarca. Sein Vater verstarb früh und das 13. Lebensjahr verschlug ihn in die Hauptstadt Lima. Dort fand er zu seinerm oft kopierten, aber nie erreichten Mischung aus Rythmen kreolischer Musik der peruanischen Küste mit Melodien und Texten nordandiner Tradition.

Die bekanntesten Lieder des Sängers und Komponisten haben eine sehr sozialkritische Note. So kritisiert er in seinem wohl bekanntesten Lied „Cholo Soy“ (s.o.) die Überheblichkeit der postkolonialen, spanisch-orientierten weißen Oberschicht in Peru. Daneben interpretierte er aber auch weitgehend unpolitische Tanz- und Witzlieder wie „La Pitita“ oder „La flor de Papa“.

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