Amazonas: Erster Fall für die Umweltpolizei

Nach dem Feuer. Bild: Regionalregierung Amazonas.

Nach dem Feuer. Bild: Regionalregierung Amazonas.

Einen ersten Fall hat derzeit die erst kürzlich eingerichtete Umweltpolizei in der nordperuanischen Region Amazonas zu lösen. Große Wald- und Wiesenflächen zwischen Longuita, María und Choctamal und dem Distrikt Pisuquía wurden bei einem Großbrand zerstört, darunter auch Teile einer Baumschule und eines privaten Naturreservates. Nach Angaben des Zivilschutzes umfasst die abgebrannte Fläche rund 800 Hektar. Der Brand ist inzwischen unter Kontrolle.

Ersten Einschätzungen der Umweltpolizei zufolge, geht der Brand auf Brandstiftung zurück. Der genaue Grund dafür ist noch nicht endgültig geklärt. Bereits in der Vergangenheit kam es in der Umgebung zu großen Bränden, die aber für die Verursacher keinerlei Konsequenzen hatten. Da Longuita, María und Choctamal inzwischen ansteigende Touristenzahlen verzeichnen, ist das Interesse an Natur- und Landschaftsschutz gestiegen. Alle drei Orte liegen an der Straße, die zur Chachapoya-Stadt und Hauptattraktion der Region Amazonas, Kuelap, führt.

In der Region hält sich besonders im ländlichen Bereich der Glaube, in trockenen Zeiten müsse man kleinere Brände legen, um Regen herbeizuführen. Auch roden manche Kleinbauern ihre verwilderten Felder gerne mit Feuer. Leider geraten diese künstlich gelegten Kleinbrände oft außer Kontrolle und verbrennen ganze Berghänge, wodurch auch die Stütze von Straßen zerstört wird – was in der kommenden Regenzeit mit hoher Sicherheit zu Erdrutschen führt. Andere Großbrände werden durch Kinder oder Jugendliche ausgelößt, die als eine Art „Streich“ das Feld eines Nachbarn anzünden.

Wird der Täter gefasst, drohen ihm bis zu 6 Jahre Haft. Zudem wird er es vermutlich schwer haben, in seiner Heimat jemals wieder Fuß zu fassen.

Im abgebrannten Gebiet leben unter anderem Brillenbären und zahlreiche endemische Vogelarten.

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