Wie Umweltminister Brack Egg bekannt gab, produziert Peru pro Tag 22.475 Tonnen Müll, darunter Altpapier, Plastik, Glas und Restmüll. Nur ca. 17% davon würden ordnungsgemäß entsorgt und recycelt, so Brack. Besonders auffällig sei dabei, dass von den 1.833 Distrikten, in die Peru unterteilt ist, gerade einmal 100 Distrikte 62% der Müllmenge auf sich vereinen. Als „peinlich“* bezeichnete der Umweltminister, dass täglich über 19 Tonnen Müll einfach so in der freien Wildbahn entsorgt würden.
Nach der fehlenden Klärung von Abwässern ist der Müll nach Ansicht von Experten das im Moment zweitgrößte Umweltproblem. Ein Grund ist neben der fehlenden Initiative durch Städte und Gemeinden auch der komplizierte Genehmigungsprozess, der vom Gesundheitsministerium in Lima durchgeführt werden muss.
Außerdem kündigte Brack gegenüber der staatlichen Nachrichtenagentur ANDINA an, sein Ministerium werde Menschen, die vom Sammeln und Verarbeiten von Müll leben, deren Zahl er auf über 100.000 in ganz Peru schätzt, dabei moralisch und ideel unterstützen, als kleine Recyclingunternehmer tätig zu werden.
Ab Mitte 2009 soll zudem eine neu gegründete Abteilung des Umweltministeriums die Einhaltung der Regeln zum Umweltschutz durch Bergbauunternehmen überwachen. In der Vergangenheit kam es des öfteren zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen, da Anwohner sich von Bergbauaktivitäten in ihrer Nähe bedroht gefühlt hatten.
Dieser Beitrag ist Teil des INFOAMAZONAS-Spezial Peru in Zahlen und Statistiken. Hinweise und weitere Informationen finden Sie dort.