Perus Innenministerium plant Versetzung von 6.400 Polizeikräften

Verkehrspolizistin beim Regeln des Verkehrs. Foto: D. Raiser / INFOAMAZONAS.

Verkehrspolizistin in Lima. Foto: D. Raiser / INFOAMAZONAS.

Mehr als ein Fünftel aller peruanischen Polizistinnen und Polizisten müssen sich auf eine Versetzung auf einen anderen Posten bereit machen. Nach einem Bericht der peruanischen Tageszeitung „La República“ betrifft das insbesondere die untere Führungsebene. So sollen beispielsweise in der Hauptstadt Lima alle Kommissariatsleiter ausgetauscht werden. „Es gibt Personal, das sich bereits über 10 bis 15 Jahren am selben Posten festklammert und in den meisten Fällen mit Korruptionsfällen und kriminellen Banden in Verbindung steht“, zitiert „La República“ Perus Polizeichef Raúl Salazar. Das betroffene Personal wurde zuvor von einer Prüfungskommission unter die Lupe genommen, die neben Lebenslauf und Bildungsweg offenbar auch geheime Dokumente der Innenrevision heranzog. Erst kürzlich war in Peru eine gefürchtete kriminelle Organisation mit dem Namen „La Gran Familia“ zerschlagen worden, die offenbar beste Verbindungen zu einer großen Zahl Polizeikräfte unterhielt.

Teil einer Polizeireform

Wilfredo Pedraza, Perus Innenminister. Foto: Prensa Presidencia.

Wilfredo Pedraza, Perus Innenminister. Foto: Prensa Presidencia.

Die groß angelegte Versetzungsaktion ist dabei nur ein Teil einer größeren Reform der Polizeikräfte. So war erst vor wenigen Monaten ein neues Disziplinarreglement in Kraft getreten, Anfang des Jahres wurden die Bezüge erhöht. Auch startete ein Pilotprogramm, um das bisherige Bezahlungssystem zu modifizieren, das Polizisten erlaubte und praktisch zwang, neben ihrer Arbeit noch einen weiteren Job in der Privatwirtschaft zu suchen. Es scheiterte allerdings in der Implementierung, soll nun aber modifiziert erneut eingeführt werden. Daneben kündigte Innenminister Wilfredo Pedraza gestern an, die kommenden Kommissariatsleiter würden angehalten, in Fragen der öffentlichen Sicherheit künftig enger mit kommunalen Sicherheitsdiensten und Bürgerwehren zusammen zu arbeiten.

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