Internetpranger für Sexualstraftäter

Eine neue Strategie zur Eindämmung von Sexualstraftaten gegen Minderjährige probt die peruanische Judikative: Ab Juni werden die Namen aller Täter in diesem Bereich auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite in einer Art „Internetpranger“  veröffentlicht. Zudem werden die Urteilssprüche veröffentlicht. Zu Beginn werden die Urteile und Täternamen aus den Regionen Lima, Cusco, Loreto, Madre de Dios, Cañete, Huaura und Callao veröffentlicht, wo in der Vergangenheit die höchste Anzahl von Fällen sexueller Ausbeutung Minderjähriger registriert wurde. Stück um Stück soll das System dann auf ganz Peru ausgeweitet werden. Neben einer abschreckenden Wirkung erhofft die peruanische Gerichtsbarkeit von dem Internetpranger auch eine einheitlichere Rechtssprechung von den verschiedenen peruanischen Gerichten. Auch der Sextourismus soll dadurch eingedämmt werden.

Umfassende Informationen über die Täter

Aufgenommen werden dabei sowohl die Urteile gegen diejenigen, die entsprechende Angebote machen, als auch die Urteile und Namen der Sexualstraftäter selbst, die sich an Minderjährigen vergehen.

Erarbeitet wurde das neue System von der peruanischen Judikative mit Unterstützung von UNICEF und dem Königreich Belgien, das die technische Infrastruktur, bestehend aus Computern, Scannern, Druckern und mehreren Servern, bereitgestellt hat.

Stiefväter Täter bei 50% der Missbrauchsfälle

Im Rahmen der Präsentation des Projektes „Internetpranger für Sexualstraftäter“ gab der Präsident der peruanischen Judikative, Javier Villa Stein, eine erschreckende Zahl bekannt. 50% der Fälle sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen geschehe durch  Stiefväter, die das Vertrauensverhältnis in der Familie ausnutzen würden, so Villa Stein.

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