Marco Arana – der peruanische Lugo?

Von den Präsidenten Ecuadors und Paraguays wird erzählt, sie würden sich noch aus ihrer Zeit als Missionare in Ecuador kennen. Ob sie dort auch den umtriebigen Pfarrer Marco Arana aus Cajamarca kennen gelernt haben, ist ungewiss. Marco Arana, der unermüdlicher Kämpfer gegen unsauberen Bergbau in der Region Cajamarca, könnte aber schon bald mit beiden an einem Tisch sitzen. Denn Marco Arana ist mit der Gründung seiner Partei „Tierra y Libertad“ (Heimat/Erde/Boden und Freiheit) in den Ring der Wahlkämpfer gestiegen, und kämpft nun darum, 2011 den peruanischen Präsidentenpalast zu erobern.

Schon jetzt mischt er – 2 Jahre vor der Wahl – das gesamte politische Spektrum ordentlich auf. Anders wäre es nicht zu erklären, dass Aranas Kandidatur von Parteien aller Richtungen fleissig kommentiert wird – obwohl er doch seither nur eine regionale Berühmtheit war. Selbst der Opus-Dei-Kardinal und Erzbischof von Lima Cipriani sah sich genötigt, in seinem wöchentlichen Radioprogramm die politischen Aktivitäten des Priesters äußerst negativ zu kommentieren – was dessen Bekanntheitsgrad enorm erhöhte. Cipriani hatte gefordert, Arana solle von seinem Priesteramt zurücktreten, wolle er sich politisch betätigen.

Diverse Parteien aus dem Spektrum der sozialen Bewegungen, vorwiegend aus dem linken Sektor, haben Arana bereits angeboten, zur kommenden Wahl ein Wahlbündnis aufzustellen.

Ganz klar ist dabei aber noch nicht, welche Richtung die neue Partei genau einschlagen wird. So kritisierte Arana in der Vergangenheit wiederholt den „Neoliberalismus“, die Alternative der „Tierra y Libertad“-Bewegung ist bislang aber noch nicht sehr weit ausgereift. Dabei sollten sie sich beeilen, die Präsidentschaftskandidatin Keiko Fujimori – Tochter des Ex-Diktators Alberto Fujimori – ist schon seit mehr als einem Jahr im Wahlkampf und führt in den Meinungsumfragen vor dem Bürgermeister von Lima Luis Castañeda Lossio – von dem noch nicht einmal bekannt ist, ob er überhaupt kandidieren wird.

NACHTRAG

Marco Arana war nicht zugegen, als sich der paraguayische Präsident Lugo und sein ecuadorianischer Amtskollege Correa damals in Ríobamba trafen. Ein anderer dagegen schon, der nach eigenen Angaben auch schon eine längere Freundschaft zu Marco Arana pflegt: Der Theologe und Cajamarca-Kenner Willi Knecht. Dessen Arbeiten und Erfahrungen finden sich übrigens auf www.cajamarca.de

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