"Freihandel" verspielt Sympathien

Im Rahmen der Ratifizierung eines Freihandelsabkommens zwischen Peru und den USA beginnen die peruanischen Behörden, Verstöße gegen das Urheberrecht härter zu ahnden. War es bisher nicht erlaubt, aber halbwegs gedultet, kopierte CDs, Bücher oder gefälschte Kleidung zu verkaufen, gab es seit dem Beginn der Verhandlungen mit den vereinigten Staaten bereits mehrere große Razzien, in deren Verlauf es zu schweren Zusammenstößen zwischen Händlern und der Polizei kam. So wehrten sich Händler des Marktes „Polvos Azules“ Anfang des Jahres gewaltsam gegen die Konfiszierung ihrer Waren. Auch im Internet wurden Internetseiten wie der Blog PeruMP3 geschlossen, über die peruanische Musik getauscht wurde. Hin und wieder waren wohl auch Lieder internationaler Labels dazwischengerutscht – was dem Blog letztendlich zum Verhängnis wurde.

Oft ist das härtere Durchgreifen im Zusammenhang mit gefälschten Produkten allerdings auch sehr begrüßenswert, insbesondere im Bereich von gefälschten Medikamenten. Immer wieder sterben Menschen, die mit gefälschten Medikamenten behandelt wurden, die keine – oder gar eine negative – Wirkung hatten. Wie hoch die Zahl der Opfer ist, ist unbekannt.

Der Kampf gegen die gefälschten Produkte („bamba“), die natürlich manchem Geschäftsmensch das Geschäft verhageln, könnte sich allerdings auch negativ auf die Einstellung der peruaner gegenüber dem Freihandelsabkommen (TLC) auswirken. Immer wieder kommt es bereits jetzt zu Protesten gegen das Abkommen.

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