Österreich verdoppelt Exporte nach Peru / Wirtschaft sieht Chancen bei Seilbahnbau und Tourismus

Reinhold Lopatka (ÖVP), Staatssekretär im österreichischen Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, sieht die Peru als Zukunftsmarkt der österreichischen Exportwirtschaft. Peru verzeichne seit 14 Jahren kontinuierlich ein Wachstum mit Raten zwischen 5 und 10%, heimische Exporte dorthin hätten sich von 2011 auf 2012 verdoppelt und erstmals die Grenze von 100 Millionen Euro überschritten, so Lopatka nach einem Treffen mit dem peruanischen Vize-handelsminister Carlos Posada.

„Konkretes Interesse Perus bei der Errichtung von Seilbahnen oder im öffentlichen Verkehr“

Reinhold Lopatka und Luciana León im peruanischen Kongress. Foto: Prensa Congreso.

Reinhold Lopatka und Luciana León im peruanischen Kongress. Foto: Prensa Congreso.

Nach Angaben der Pressestelle Lopatkas erklärte dieser weiter, die Chancen der österreichischen Exportwirtschaft lägen vor allem im Tourismus und in der Stadtentwicklung. „Hier gibt es konkretes Interesse Perus an einer Intensivierung der Zusammenarbeit mit Österreich, etwa bei der Errichtung von Seilbahnen oder im öffentlichen Verkehr„, so der Staatssekretär. Weiter kündigte er an, die Botschaft seines Landes, sowie die Wirtschaftskammer in Lima werde personell gestärkt. Auch werde Österreich den „alternativen Anbau“ fördern, um die Drogenproduktion nachhaltig zu bekämpfen, so der ÖVP-Politiker aus der Steiermark.

Auch mit Luciana León Romero, Präsidentin der Außenhandels- und Tourismuskommission des peruanischen Kongresses traf Reinhold Lopatka zusammen. Wie die APRA-Politikerin nach Abschluss des Gespräches erklärte, ging es dabei um Außenhandel, Investitions- und Tourismusförderung. Sie habe den Willen ihrer Kommission zum Ausdruck gebracht, die Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich zu stärken, so León Romero.

Derzeit sind nach offiziellen Angaben 80 österreichische Firmen mit eigenen Niederlassungen und Vertretungen in Peru aktiv. Planungen für Seilbahnprojekte gibt es in Peru derzeit dutzende, vor allem an touristisch interessanten Orten wie Kuélap, Huaraz, diversen Ausgrabungsstätten in der Region Cusco oder dem Hausberg der Hauptstadt Lima, dem Cerro San Cristobal.

Vorbereitungen zum CELAC-EU-Gipfels

EU-Außenbeauftragte Ashton bei Perus Präsiden Humala. Foto: Presidencia Perú.

EU-Außenbeauftragte Ashton bei Perus Präsident Humala. Foto: Presidencia Perú.

Dieser Tage geben sich in Peru – wie auch in anderen Staaten Lateinamerikas – europäische Regierungsmitglieder die Klinke in die Hand, erst vorgestern hatte sich die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Catherine Ashton mit Perus Präsident Humala getroffen. Dabei sei es vor allem um die staatlichen Programme zur Verringerung von Unterernährung bei Kindern gegangen, heißt es in einer Pressemitteilung des Präsidentenpalastes. Heute nun wird der Besuch von Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy Brey erwartet.

Der Grund für die Lateinamerika-Reisefreudigkeit europäischer Politiker ist aber ein anderer: Der CELAC-EU-Gipfel der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und Karibischen Staaten mit der Europäischen Union am 26. und 27. Januar 2013 in Santiago de Chile. Zu dem Gipfeltreffen werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs, Außenminister und Parlamentarier, sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft erwartet. Im Mittelpunkt der Verhandlungen werden voraussichtlich die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Staatenblöcken stehen.

Hinweis: Weitere Informationen zu dem Gipfeltreffen finden Sie auf den Seiten der Heinrich Böll-Stiftung.

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