Tacna: Peruanischer Neonazi gründet "INCA"-Partei

Unglaublich, aber wahr: Nach Recherchen der Investigativjournalismussparte der peruanischen Menschenrechtsorganisation IDL hat es im südperuanischen Tacna – an der Grenze zu Chile – ein Bekannter Neonazi und Antisemit geschafft, eine Partei bei der Wahlbehörde JNE anzumelden. Ricardo de Spirito B., in der lokalen Boulevardpresse „Adolf Hitler von Tacna“ genannt tat sich in der Vergangenheit vorwiegend damit hervor, Verschwörungstheorien über den Zionismus, US-Imperialismus und Kommunismus zu verbreiten, die, so de Spirito in einem seiner Artikel, gemeinsam mit den Freimaurern „Peru von der Landkarte verschwinden lassen“ wollen, um an das „Wasser des Titicaca“, an das „Gas von Camisea“ (Eine peruanische Erdgasfundstelle), an das „Gold von Tacna und Puno“, sowie an die „Litiumvorräte“ zu kommen. Dagegen stellt er eine Mischung aus Rassismus, Antisemitismus, einer konstruierten Inca-Abstammung seiner Anhänger, sowie pseudochristlichem Extremismus, den er „christnationalismus“ nennt. Stimmt die Information von IDL-Reporteros, ist das Parteisymbol ein Hakenkreuz. Bereits in der Vergangenheit waren Parteiangehörige beim „Gruß“ der „Parteifahne“ im Stile eines Hitlergrußes fotografiert worden.

De Spirito saß nach Angaben von IDL bereits für mehrere Monate wegen Verleumdung im Gefängnis. Mehrmals hatte er zudem die Demokratie öffentlich in Frage gestellt. Die Anmeldung seiner Grupierung wirft vor allem ein schlechtes Licht auf die Wahlbehörde JNE. Nach peruanischem Recht können Parteien, die die Demokratie als solche in Frage stellen, verboten werden. Nach Angaben der Wahlbeobachterorganisation Transparencia handelt es sich bei „Igualdad Nacional Cristiana Autónoma“ (INCA) um die pseudodemokratische Fassade einer Terrororganisation.

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