Paradox: Peruanischer Vizepräsident präsentiert eigene „Nicht“regierungsorganisation

Der peruanische Kongressabgeordnete, peruanische Vizepräsident und vormalige Admiral Luis Giampietri Rojas hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz im peruanischen Kongress seine „Nicht“regierungsorganisation „Frieden und Entwicklung in der Demokratie“ (Paz y Desarrollo en Democracia) vorgestellt. Das berichtet die CNR. Während der Vorstellung seiner Organisation griff Giampetri wiederholt die Indígena-Organisation AIDESEP, sowie die Menschenrechtsorganisation APRODEH an. Diese würden die „Medien fernsteuern, wie es ihnen Spaß macht“ und internationale Hilfsorganisationen „belügen“.

Paz y Desarrollo en Democracia dagegen soll, so Giampietri, „geordnete Stimme sein, die das Gedankengut der Opfer der subversiven Gewalt verbreitet“. Giampietri selbst war für mehr als vier Monate Geisel des Movimiento Revolucionario Túpac Amaru (MRTA) in der Residenz des japanischen Botschafters. In der Vergangenheit warf er wiederholt verschiedenen Menschenrechtsorganisationen vor, eine „Hetzjagd“ gegen Militärs zu betreiben.

APRODEH setzt sich seit seiner Gründung dafür ein, dass Gräueltaten, die durch Angehörige des peruanischen Militärs im Kampf gegen den MRTA- und Sendero Luminoso-Terror an der Zivilbevölkerung begangen wurden, gesühnt werden. Vizepräsident Giampietri wird vorgeworfen, an der brutalen Niederschlagung des Frontón-Gefängnisaufstandes 1986 mit dutzenden Toten beteiligt gewesen zu sein. Zudem hatte er zeitweise ein Amt für „Vamos Vecino“, ein Parteienbündnis des peruanischen Ex-Diktators Alberto Fujimori, inne.

Geführt werden soll die Organisation Paz y Desarrollo en Democracia von Víctor Robles Sosa, einem bekannten Journalisten der peruanischen Rechten.

Damit hat Vizepräsident Luis Giampietri Rojas einen neuen Organisationstypus erfunden: Die Nicht-Nichtregierungsorganisation (NNGO). Denn eine „GO“, also eine Governmental Organisation, ist es auch nicht.

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