Parlamentskommission fordert Quechua-Simultanübersetzung für Plenarsitzungen

Quechua-Simultanübersetzung während der Sitzungen des peruanischen Parlaments – sollte der Vorschlag der entsprechenden Kommission des peruanischen Kongresses angenommen werden, könnte diese Forderung schon bald Wirklichkeit werden. Hintergrund ist, dass Quechua in den peruanischen Regionen, wo es bis heute vorherrschende Sprache ist, Amtssprache ist und mehrere Kongressabgeordnete Quechua als Muttersprache haben. Bisher waren sie deshalb genötigt, ihre Redebeiträge zunächst auf Quechua, dann auf Spanisch vorzutragen. Zudem hatten in der Vergangenheit andere Kongressabgeordnete wiederholt die Spanischkenntnisse anderer Abgeordneter lächerlich gemacht – in mehreren dieser Fälle ging es um Abgeordnete mit Quechua als Muttersprache.

Die Parlamentskommission für andine, amazonische und afroperuanische Völker, Umwelt und Ökologie beschloss nun, entsprechende technische Einrichtungen zu erwerben, um eine Simultanübersetzung der Plenarsitzungen zu ermöglichen. Bereits bisher werden viele Sitzungen in Gebärdensprache übersetzt. Der Plan wurde gefasst, nachdem ein ähnliches System für den Besuch einer tschechischen Parlamentsdelegation eingesetzt worden war. Den Antrag hatte María Sumire von den Linksnationalisten (GPN) eingebracht, deren Muttersprache Quechua ist und die ihre Redebeiträge immer auf Quechua beginnt. Er fand nach Angaben des Pressedienstes des peruanischen Kongresses „El Heraldo“ die Zustimmung der Kommissionsmehrheit. Zudem sei, so „El Heraldo“, der Vorschlag aufgekommen, die Simultanübersetzung auch auf weitere in Peru gesprochene Sprachen auszuweiten.

Bisher beschränkt sich die Übersetzung auf eine Quechua- und eine Aymara-Version der peruanischen Verfassung.

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