Ungewöhnlich starke Regenfälle führen zu Überschwemmungen in allen Teilen Perus

Fernstraße Fernando Belaúnde Terry bei El Salao. Foto: Diario Ahora.

Fernstraße Fernando Belaúnde Terry bei El Salao (Amazonas). Foto: Diario Ahora.

Starke Regenfälle sind für Ostperu um diese Jahreszeit nichts ungewöhnliches, ist der Sommer doch schließlich gleichzeitig „Regenzeit“. In diesem Jahr fällt diese allerdings besonders heftig aus. Aus allen Teilen Perus werden nun Überschwemmungen, Erdrutsche und kollabierende Häuser gemeldet.

In Cajamarca führten die starken Regenfälle der vergangenen Tage – teilweise 12 Stunden ohne Unterlass – zu Überschwemmungen und Erdrutschen, besonders betroffen waren die Provinzen San Ignacio, Cutervo, Chota, Hualgayoc, Celendín, Cajabamba, San Marcos, San Miguel und Cajamarca. Die Außenstelle des peruanischen Wetter- und Hydrologiedienstes SENAMHI in Cajamarca maß allein am Dienstag durchschnittlich 28 Liter pro Quadratmeter. Mit den 51 Litern pro Quadratmeter, die sich in den ersten Tagen des Februars 2012 ansammelten, liegt die Regenmenge nur wenig unter dem Durchschnittswert der Regenmenge in den Februaren der vergangenen Jahre. Da regnete es durchschnittlich 75 Liter pro Quadratmeter. Bereits im Januar 2012 kündigte sich ein Jahr der Extreme an: Dort regnete es 154 Liter pro Quadratmeter, der Durchschnittswert der vergangenen Jahre liegt bei 60 Litern.

Auch in La Libertad kam es zu Problemen, hier sind insbesondere die Provinzen Sánchez Carrión, Santiago de Chuco, Otuzco und Julcán betroffen. Neben mehreren Erdrutschen und unpassierbaren Straßen macht der Regen bereits der Landwirtschaft zu schaffen: Große Kartoffel- und Maisanbauflächen sind zu feucht und drohen zu verfaulen.

In Lambayeque regnete es ebenfalls überdurchschnittlich. In Chiclayo führte ein sechstündiger Dauerregen zu Verkehrsproblemen.

Besonders hart traf es auch die Region Ica, die erst vor wenigen Tagen von einem Erdbeben heimgesucht worden war. Der río Pisco trat über die Ufer und zerstörte bei Cuchilla Vieja, San Ignacio und Montesierpe (Distrikt Humay), Dos Palmas (Distrikt Independencia), Caucato (Distrikt San Clemente) und Pueblo Figueroa (Distrikt Pisco, alle Provinz Pisco) zahlreiche Baumwollanbauflächen. Die Regionalregierung Ica rief deshalb bereits den Notstand aus. Dadurch ist es möglich, besonders schweren Schäden am „üblichen bürokratischen Genehmigungsprozess vorbei“ zu begegnen.

In San Martín trat im Distrikt Yuracyacu (Provinz Rioja) der Río Yuracyacu über die Ufer und überflutete bislang 18 Häuser, sowie 40 Hektar gesäte Ackerfläche.

Hochwasser: Utcubamba in der Provinz Bongará

Hochwasser: Utcubamba in der Provinz Bongará

In Arequipa kam es durch Schnee- und Regenfälle ebenfalls zu Problemen, in den Distrikten Tuti, Sibayo, Madrigal, Callalli, Huambo und Tisco (Provinz Caylloma) wurden mehrere Häuser und Ackerflächen zerstört. Mehrere Straßen sind unpassierbar. Im Distrikt Tuti rutschte ein Teil des cerro Ipacota ab. Im Distrikt Cocachacra (Provinz Islay) brach ein Deich, ebenso in den Distrikten Dean Valdivia und Punta de Bombón (Prov. Islay). Über 160 Häuser wurden beschädigt.

In Amazonas sind mehrere Straßen unpassierbar, zahlreiche Häuser stürzten ein. Der Süden der Region ist weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Mehr!

In Huánuco führte das Hochwasser am río Huallaga zu Überschwemmungen, insbesondere in der Provinz Leoncio Prado wurden zahlreiche Häuser zerstört.

Überschwemmungen in Urubamba. Foto: INDECI.

Überschwemmungen 2010 in Urubamba. Foto: INDECI.

In Lima Provincias stürzten zahlreiche Gebäude ein, zahlreiche Straßen sind derzeit unpassierbar. In der Provinz Yauyos stürzten mehrere Häuser ein, ebenso erging es einer Schule, mehreren Brücken und Straßen und einem Rathaus. Die Straße Cañete – Yauyos – Huancayo ist unterbrochen, nachdem der río Cañete über die Ufer trat. In der Provinz Cañete kam es ebenfalls zu Überschwemmungen, hier trat der río Mala über die Ufer. In der Provinz Cajatambo ist die Straße Pativilca-Cahua-Cajatambo nach einer Gerölllawine unterbrochen. Die Gorgor-Brücke im Distrikt Cajatambo wurde beschädigt.

Auch in allen verbleibenden Regionen kam es zu Überschwemmungen.

 

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