320 Kilo Kokain, oder: Warum man Geschenke aus Peru vor dem Abflug öffnet

Zahlreiche Menschen aus ebenso vielen verschiedenen Ländern bleiben Jahr für Jahr an der peruanischen Grenze hängen. Meist trifft es sie am Flughafen Jorge Chávez, dem größten und wichtigsten Luftfahrtdrehkreuz Perus in Lima, aber auch an den Grenzen zu Chile, Brasilien, Bolivien oder Ecuador. Ihre zweite große Gemeinsamkeit ist aber, dass sie viele Jahre keine Möglichkeit mehr haben werden, sich frei zu bewegen – oder gar zu reisen. Es sind die gewollten oder ungewollten Drogenschmuggler, die versuchen, Kokain, Heroin oder andere Drogen beziehungsweise Drogengrundstoffe aus Peru und seinen Nachbarländern nach Asien, Europa, Australien oder in die vereinigten Staaten von Amerika zu transportieren.

Nicht einmal 2 Monate ist das Jahr 2009 alt und doch kann die Flughafenpolizei des Flughafens „Jorge Chávez“ schon einen neuen Rekord vermelden: 63 auf spanisch „Burriers“ oder „mulo“ (Maultier) genannte Drogenkuriere wurden in diesen nicht einmal 2 Monaten dort festgenommen – und somit der Schmuggel von immerhin 320 Kg Kokain verhindert. Nach Angaben von Leonardo Morales von der Drogenschmuggelbekämpfungseinheit der peruanischen Nationalpolizei PNP waren unter den gefassten Schmugglern 40 Männer und 23 Frauen.

Wie dreist die Drogenmafia dabei vorgeht zeigen einige Fälle der vergangenen Wochen. So war ein Spanier den Ermittlern ins Netz gegangen, weil er kurz vor dem Abflug plötzlich Panik bekam und die Rückgabe seines Gepäcks verlangte. Die Polizei überprüfte sein Gepäck – und fand darin mehrere mit Drogen gefüllte Tüten. In einem anderen Fall hatte der Neffe einer jungen Peruanerin dieser ein Päckchen auf ihrer Reise nach Spanien mitgegeben. Angeblich wusste sie nichts von der delikaten Fracht. Der Neffe wurde inzwischen ebenfalls festgenommen. Ein ähnliches Schicksal erlitt eine 19jährige Schweizerin, die seit einigen Tagen im „Santa Monica“-Gefängnis in Chorillos (Lima) einsitzt. Sie war mit 3,5 Kilo Kokain festgenommen worden.  Ihr drohen wohl mindestens 5 Jahre Haft.

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